Sonntag, 28. Oktober 2007

Vorurteile

Es gibt sie und die Buchläden sind voll davon. Man möchte bald meinen, dass sie entgegen der allgemeinen Meinung und gesellschaftlichen Tendenz sogar immer mehr werden: Bücher, die den Hunger nach Fernweh stillen sollen. Sie treten in Form von Reiseberichten und Handbüchern für anstehende Reisen in unser Leben und wecken den in jedem Menschen tief versteckten Wunsch, alles Alltägliche liegen zu lassen, aufzubrechen und (zumindest für eine Weile) mal etwas ganz anderes zu machen. Sie handeln von großen Reisen in ferne Welten und ins eigene Ich, von Erkenntnis, Selbsterfahrung und sozio-kultureller Weltanschauungserweiterung. Am Ende ist jeder froh, wieder zu hause zu sein und sein gewohntes Umfeld zurück zu haben; der lange Verzicht darauf lässt die Gewohnheit umso wertvoller erscheinen. Während die letzten Zeilen im inneren Ohr des daheimgebliebenen Lesers verhallen und dieser verklärt seufzend und geläutert den Bucheinband schließt, wird allzu deutlich, dass es wesetlich mehr bedarf, als einfach aufzubrechen und mal etwas ganz anderes zu machen. Oder doch nicht? Es gibt sie und die Buchläden sind voll davon, von niedergeschriebenen Träumen von einer neuen, unbekannten und vielleicht auch besseren, unerfahrenen Welt. Ich habe sie alle gelesen.

Montag, 2. Juli 2007

Vorüberlegungen

Nicht, dass es mir an Reiszielen mangeln würde. Vielmehr die Entscheidung darüber, welche Reise ich zuerst antrete, bereitet mir Kopfzerbrechen. Ich denke, ich werde mit einem lang gehegten Traum beginnen, den man eigentlich nach dem Abi oder nach Studium hätte verwirklichen sollen. Jetzt muss eben ein erweiterter Urlaub dafür herhalten, den Norkap zu besuchen. Ursprünglich aus einer fixen Idee, "mal eben mit dem Motorrad dahinzufahren", ist der Plan, diese Reise mit dem Fahrrad anzugehen, entstanden. Nachdem dieser Plan mittlerweile ein Jahr alt ist, haben sich bereits einige Ecksteine herauskristallisiert:

- Reisemonat(e): Juni, Juli, August
- Anreise mit der Bahn bis Kopenhagen (und dann via Helsingør nach Schweden) oder
- Anreise mit der DB und dann auf eine Fähre nach Schweden
- Reiseroute durch Schweden (quer von SW bis NO, teils entlang der finnischen Grenze), ein kurzes Stück durch Finnland und durch den Norden Norwegens bis hoch ans Norpolarmeer(ingesamt ca. 3300 km)
- Orientierung maßgeblich mittels GPS (ohne Kartendarstellung)
- Übernachtung im Zelt und in Pensionen/Jugendherbergen

Nicht klar ist bis dato, mit was für einem Rad ich mich auf den Weg machen werde. Momentan erforsche ich die Welt der Liegeräder, welche es ohne große Einbußen an Handgelenke und Hinterteil (und was sonst noch so dran hängt) ermöglichen, lange Strecken zurückzulegen. Wie es sich allerdings mit dem Fortkommen auf unwegsamen Abschnitten verhält, muss ich noch herausfinden. Besonders interessant sind zwei Räder der Hersteller Toxy und HP Velotechnik: das Toxy LT und die Street Machine Gte. Was die Aufrechtsitzer anbelangt, bin ich bei Patria schon auf eine Ad-hoc-Liebe gestoßen: das Terra. Mein gutes altes Trekking-Rad wird leider zu hause bleiben müssen (zu alt und zu schwer), auch wenn ich kurz darüber nachgedacht habe, mich ohne eine Neuanschaffung auf den Weg zu machen. Wenn auch urtümlich, hätte dieses Unterfangen, wenn es nicht unterwegs gescheitert wäre, zumindest wenig Freude bereitet.

Demnächst mehr zu Neuerungen, Ausrüstung etc.